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In unserer laufenden Reise durch die Facetten der menschlichen Archetypen tauchen wir im aktuellen Zyklus der laufenden Biodanza Wochengruppe ein in die Welt der Archetypen von Zauberin und Magier.


Mit der Struktur dieser Archetypen machen wir die einzigartigen Persönlichkeitsaspekte erlebbar und bringen ihre positiven Attribute ins Bewusstsein. Dabei nutzen wir das transformative Potenzial von Biodanza, um diese Elemente in unserem Unterbewusstsein neu zu verankern.

Ich beschäftige mich schon lange Zeit mit dieser Form der Kategorisierung unserer Persönlichkeitsanteile und habe im Laufe der Zeit das Wissen in der Literatur mit meinen eigenen Erfahrungen angereichert.

An dieser Stelle bedanke ich mich bei Stefan Wolff, einer meiner geschätzten Lehrer, der mich immer wieder mit neuen Sichtweisen auf das Thema der männlichen Archetypen inspiriert, die teilweise auch in diesen Artikel eingeflossen sind.

Ich selbst habe mich davon gelöst, in männliche und weibliche Archetypen zu unterteilen. Naturgemäß kenne ich mich mit den männlichen Anteilen der Archetypen selbstverständlich besser aus. Ich freue mich um so mehr über Anmerkungen und Kommentare von den Leserinnen und natürlich auch von den Lesern.


Die Archetypen der Zauberin und des Magiers

Wie Stefan Wolff glaube ich, dass die Begegnung mit den Archetypen der Zauberin und des Magiers eine besondere Herausforderung für Menschen unserer Zeit darstellt. ˋDie Auseinandersetzung mit dem Numinosen, dem Unergründlichen, kann für den rationalen Verstand bedrohlich wirken. Unsere konditionierten Denkmuster, die oft auf Handeln, Zielen und Schubladendenken basieren, stoßen hier an ihre Grenzen.‘

Stefan Wolff

Wir tendieren dazu, in Richtig und Falsch einzuteilen. Solange wir etwas anfassen, begreifen oder kategorisieren können, fühlen wir uns sicher und vertraut.

Doch der Archetyp des Magiers und der Zauberin entzieht sich solch begrenzenden Bewertungen.

Ihre/Seine größte Stärke liegt in der Neugier, der Furchtlosigkeit vor dem Scheitern und Seinem/Ihrem Zugang zum Numinosen Unbewussten.


Der Begriff des "Numinosen Unbewusste" ist wahrscheinlich bei den Wenigsten im täglichen Sprachgebrauch. Rolando Toro nannte es die tiefste Schicht des menschlichen Unbewussten. "Es gründet sich auf eine Einheit von Potenzialen von außergewöhnlicher Differenzierung und Feinheit, die die Macht des Vortrefflichen des Menschlichen konstituieren.

Diese Potenziale sind andererseits, von all denen, welche das Menschliche manifestieren, die am meisten unterdrückten."


Die Stärken des Zauberinnen-Magier-Archetyps:
  • Sie kann die Grenzen der Intuition sprengen.

  • Ein Eingeweihter mit für andere vermeintlich geheimem oder unerreichbarem Wissen und Begabung.

  • Wissen, das nicht ohne Aufwand zu erlangen ist.

  • Die Fähigkeit, Ihre magischen Kräfte zur richtigen Zeit zu aktivieren.

  • Das Wissen um die Kontrolle und Bändigung dieser Kräfte.

  • Die Fähigkeit, genau auszuwählen, wem dieses Wissen weitergegeben wird.

  • Die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge in einer für den Laien verständlichen Sprache zu formulieren.

  • Der Wille zum fortwährenden Lernen.

  • Freude am Erfolg seiner Schüler - ohne einen Konkurrenzgedanken.

  • Zugang zum Numinosen Unbewussten

Der Weg des Magiers und der Zauberin involviert das Streben nach Wissen, das sich für andere nicht einfach erschließt und damit für die meisten verborgen bleibt. Dieses Wissen dient dazu, andere einzuweihen und gemeinsam verborgene Kräfte zu erkunden. Es erfordert Hingabe, Zeit, Geld und Anstrengung, um sich in diesen Disziplinen auszubilden. Die Weitergabe dieses Wissens erfolgt jedoch ausschließlich an diejenigen, die wahrhaftig befähigt sind, es verantwortungsbewusst einzusetzen.

Der Magier dehnt die Grenzen der Intuition aus. Intuitives Handeln erweist sich in zahlreichen Lebensbereichen als überlebenswichtige Gabe – sei es bei der Wahl eines Partners, der Entscheidung für die richtige Nahrung oder der Frage, wem man vertrauen kann.

Dennoch kann uns unsere Intuition in anderen Szenarien leicht fehlleiten. Ein eindrucksvolles Beispiel findet sich in meinem Fachgebiet, der Börse, wo zahlreiche Möglichkeiten zu Gewinn und Verlust existieren. In der Praxis konnte ich noch niemanden beobachten, der dauerhaft profitabel agiert allein aufgrund von intuitiven Entscheidungen. Wenn es an Wissen fehlt, übernehmen Gier und Angst die Kontrolle über unser Handeln. Und dies fühlt sich dann leider zu oft wie Intuition an. Ganz anders verhält es sich bei einer Person, die 10.000de Stunden die Charts von Aktien studiert, analysiert und Entscheidungen daraus abgeleitet hat.

Ebenso wäre es eine Herausforderung, ein Schachspiel allein auf Basis von Laienwissen intuitiv zu gewinnen. Im Gegensatz dazu kann ein Schachgroßmeister, ohne groß nachzudenken, intuitiv den nächsten Zug wählen – es sei denn, sein Gegner ist ebenfalls ein ebenbürtiger Schachgroßmeister.

Dann trifft ein Magier auf eine ebenbürtige Zauberin. Beide können sich auf Ihre Intuition verlassen. Sie nehmen sich in dieser Konstellation nur viel viel mehr Zeit für die Entscheidung den nächsten Zug auszuführen.

Die Schatten der Zauberin und des Magiers.


Ein kurzer Blick auf die Schattenseite

DIE MANIPULANTEN - DER AKTIVE SCHATTEN DES MAGIER

Manipulanten nutzen das Vertrauen und die Gutgläubigkeit anderer aus, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Sie halten Informationen zurück, um sich selbst zu bereichern, und schrecken nicht vor Grausamkeit oder Zynismus zurück. Diese Schattenseite des Magiers und der Zauberin entsteht oft aus einer Angst vor dem Leben und manifestiert sich in Voyeurismus oder Haarspalterei.

DIE UNSCHULD DER AHNUNGSLOSEN - DER PASSIVE SCHATTEN

Der Ahnungslose zeigt vorgetäuschte Naivität, oft um Verantwortung zu vermeiden. Dieser Charakter sehnt sich nach Macht, neigt zu Neid und meidet Anstrengung. Sticheleien auf Kosten anderer sind ein Mittel, um sich über sie zu erheben.

Die Qualität des Magiers und der Zauberin




Die wahre Stärke des Magiers liegt in seiner Intuition und Hingabe. Auf seinem Pfad der Erkenntnis begegnet er dem Scheitern und der Sinnlosigkeit. Gerade aus diesen Elementen formen sich die Erkenntnis, die Beständigkeit und die Wahrhaftigkeit.

Ich nehme an, dass Persönlichkeiten wie Alfons Schuhbeck oder Heinz Witzigmann unzählige Gerichte verkostet, analysiert und auf neue Weise arrangiert haben, bis das ultimative Ergebnis erreicht wurde. Einige Male mag dies durch einen glücklichen Zufall erfolgt sein, oft jedoch basiert es auf dem Ausprobieren von hunderten von Möglichkeiten und Kombinationen.

Der Archetyp des Magiers offenbart darüber hinaus eine bemerkenswerte Stärke im Bereich des beobachtenden Selbst. Er agiert als stiller Beobachter, der sich gewissermaßen aus dem Geschehen heraushält. Seine Wahrnehmungskraft ist außergewöhnlich geschärft, was ihm ermöglicht, tiefgehende Einsichten zu gewinnen.


Diese Fähigkeiten erblühen besonders in Momenten der Besinnung, sei es in heiligen Räumen, durch die Kraft der Musik oder während eines meditativen Waldspaziergangs. Die Reflektion und die Introvertiertheit des Magiers - im positiven Sinne verstanden - ermöglichen es ihm, sich von der äußeren Unruhe zu lösen und eine tiefe Verbundenheit mit seiner inneren Welt herzustellen.

SCHLUSSGEDANKEN


Der Magier und die Zauberin sind die Archetypen, denen sich der Zugang zum Numinosen Unterbewussten erschließt. Hier ein Zitat aus einer späten Veröffentlichung von Rolando Toro zu diesem Thema.


"Das Numinose Unbewusste gibt uns Zugang zu einem Gefühl der Intimität, zur grenzenlosen Liebe und zur Schöpfung als Offenbarung von Schönheit und Mysterium. Die numinose Energie drückt sich möglicherweise mit außergewöhnlicher Kraft aus, in Künstlern, Mystikern und Humanisten wie Bach, Theresa von Kalkutta, Einstein oder Rainer Maria Rilke. Theresa von Kalkutta lebte in der Anmut des Numinosen. Auch sehr oft drückt es sich in gewöhnlichen Personen aus, die fähig sind zu lieben. Die numinose Energie manifestiert sich in jenen, die die kosmische Energie umwandeln und die sich auf vitale Weise an ihre ursprüngliche Quelle anschließen."

Rolando Toro Araneda

Die Archetypen der Zauberin und des Magiers bieten uns eine reiche Palette an menschlichen Facetten, die es lohnt zu erkunden. Indem wir uns aktiv im Rahmen und mit Hilfe von Biodanza mit diesen Anteilen auseinandersetzen und ihre positiven Aspekte in unser Leben integrieren.

Eine Vielzahl von Menschen ist sich ihrer magischen Fähigkeiten nicht im Klaren oder unterschätzt den Wert ihres spezialisierten Wissens. Oft sind sie sich ihrer zauberhaften Fähigkeiten nicht einmal bewusst. Lasst uns nun gemeinsam daran arbeiten, diese verborgenen Schätze ans Licht zu bringen.


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So oft wurde ich gefragt, was ist Biodanza?


Und so oft fehlten mir die Worte, um zu erklären, was Biodanza ist, trotz meines mehrjährigen intensiven Studiums und der Praxis des Biodanza-Systems.


Und ich bin nicht die Einzige. So viele Menschen, die mit Biodanza gesegnet sind, ringen um Worte, um es zu beschreiben.


Und warum? Ganz einfach, weil die Magie von Biodanza erlebt aber nicht beschrieben werden kann, weil sie die Ganzheit des menschlichen Lebens umfasst, weil sie bis an den Rand des Wortlosen reicht, weit über das hinausgeht, was unser Verstand erfassen kann, und tief den Grund unserer Existenz berührt...


Auf meinem persönlichen Heilungs- und Wachstumsweg habe ich von vielen wunderbaren Heilungsmodalitäten und Transformationssystemen profitiert. Doch nach den vergangenen Jahren des eingehenden Studiums und Praktizieren verschiedener Heilmethoden bleibt Biodanza für mich persönlich die kraftvollste Methode, die bahnbrechende Veränderungen meiner gesamten Existenz ermöglicht hat, auch wenn sie nicht als Therapie oder Heilmethode allein zu definieren ist.


Daher denke ich, dass der beste Weg, die Magie von Biodanza zu „beschreiben“, vielleicht darin besteht, meine persönliche Heilungs- und Wachstumsreise durch Biodanza zu teilen.


"Was am persönlichsten ist, ist am universellsten." - Carl Rogers

Das Leben ist ein solches Mysterium. Aber bevor ich Biodanza kennenlernte, bestand das Leben nur aus Streben, Lernen (Wissen) und Leisten.


Ich bin in China geboren und aufgewachsen, damals in den 70er Jahren, als in der chinesischen Gesellschaft noch die Einstellung vorherrschte, dass "ein Junge mehr wert ist als ein Mädchen". So löste meine Ankunft in dieser Welt vor allem bei meinen Großeltern eher Enttäuschung als Freude aus, denn mein Vater war der älteste Sohn der Familie, und alle erwarteten, dass er einen Jungen bekommt, der das Erbe der Familie Li fortführt. Wegen meines Geschlechts hatte auch meine Mutter Schwierigkeiten, von der großen Familie meines Vaters voll akzeptiert zu werden. Als Mädchen nicht erwünscht und willkommen zu sein, war also ein schwerwiegendes Trauma meiner frühen Kindheit. Um akzeptiert zu werden und auch um meiner Mutter zu "helfen", akzeptiert zu werden, strebte ich danach, "gut" zu sein, äußere Anerkennung zu erlangen und zu beweisen, dass ich in einem stark konkurrierenden Umfeld genauso viel wert sein kann wie ein Junge, insbesondere im Hinblick auf die Leistungen in der Schule und später auf dem College.


Dies führte bei mir zu so vielen Überlebensmechanismen, dass mein Leben hauptsächlich aus geistigen und intellektuellen Aktivitäten bestand, da in der Familie und der Gesellschaft großer Wert auf Wissen und Intellekt gelegt wurde, um durch höhere Bildung ein "besseres" Leben zu führen. "Wissen ist Macht" war eine beliebte Aussage in der Zeit, als ich aufwuchs. Mein Vater galt als wissend und intellektuell, denn er war Chefingenieur und zugleich sehr gebildet in Geschichte, Kultur und Literatur. Natürlich wollte ich in seine Fußstapfen treten und beweisen, dass auch ich einen brillanten Verstand habe, "obwohl" ich ein Mädchen bin. Ich erinnere mich noch daran, wie gerne ich im Kindergarten gesungen, getanzt und gemalt habe, aber später, mit Beginn der Schulzeit, verblasste all dies und verschwand allmählich vor dem Streben nach besseren Noten, mehr "Wissen" und dem Wunsch, die "Beste" zu sein.


Das war der Anfang, wie ich mich verlor und vom Leben entfernte... Später wurde die Arbeit zum Mittelpunkt meines Lebens. Ich begann meine Karriere in einem Unternehmen, wo ich als Projektmanager für globale Projekte verantwortlich war. Die Rollen und Verantwortlichkeiten bei der Arbeit hatten eine dominante Stellung eingenommen - wie mein Leben organisiert war, richtete sich in erster Linie nach den Bedürfnissen des Projekts, dann nach den Bedürfnissen der Familie. Sehr oft fühlte ich mich nach einem ganzen Tag voller Besprechungen völlig erschöpft und leer... und bewegte meine Füße den ganzen Tag über kaum... Das Leben bestand für mich aus vollen Terminkalendern, schweren Lasten und drängenden Fristen...


Zurück ins Jahr 2015 und Anfang 2016, kurz bevor ich 40 wurde, ereigneten sich einige wichtige Ereignisse in meinem Leben: die Ankunft meines zweiten Kindes, plötzliche Verlust zwei geliebten Menschen, Konflikte bei der Arbeit... Nach außen hin schien es, als wäre es ein perfektes Leben, aber innerlich war ich völlig verloren... Die Midlife-Crisis traf mich, oder besser gesagt, wie es Brene Brown in ihrem Buch „Die Gaben der Unvollkommenheit“ ausdrückt als „Midlife-Entwirrung“ - das Leben gab mir diese gigantischen Einladungen, die Selbstbefragung neu zu starten: Wer bin ich? Weshalb bin ich hier?


Diese Selbstbefragung habe ich mir schon einmal gestellt, als ich 2012 kurz vor einem Burnout stand, Panikattacke und Schlafstörungen hatte und es mir bewusstwurde, dass ich dringend mit meinem Workaholic-Verhalten aufhören musste, dass ich fast rund um die Uhr für Arbeitsprojekte zur Verfügung stand und immer wieder in Meetings war. Diese "Notbremse" wurde zu einer 5-monatigen Auszeit, um mich zu entspannen, zu reflektieren und neu zu orientieren. Es hat mir sehr geholfen, für eine Weile aus Suchtmuster auszusteigen und mir die Zeit und den Raum zu geben, meine Selbstfindungsreise zu beginnen. Zunächst mit einer Coaching-Ausbildung zum Coach, merkte ich jedoch bald, dass ich noch viel mehr Hilfe brauchte, um anderen helfen zu können. Die Leere und Trägheit, die ich in mir spürte, war mit den kognitiv erlernten Coaching-Werkzeugen nicht so schnell zu "beheben". Nach 5 Monaten ging ich zurück in die Unternehmenswelt, konnte mit reduzierten Stunden in einem wunderbaren Team arbeiten, bis 2015 meine zweite Tochter geboren wurde.


Dann, im Jahr 2016, als all die Lebensereignisse passierten, war ich wieder "k.o.". Ich nahm meine persönliche Selbstfindungsreise mit Energieheilungs-Workshops wieder auf und absolvierte eine Jahresausbildung für Persönlichkeitsentwicklung und Potenzialentfaltung auf der Grundlage der Gewaltfreien Kommunikation (NVC). Beides hat mir sehr geholfen, mich wieder mit meinen Gefühlen zu verbinden, als ich endlich wieder weinen konnte, nachdem ich jahrelang keine Tränen hatte... Tief in mir wusste ich jedoch, dass ich immer noch so sehr von meinem Körper abgeschnitten bin - wann immer wir Musik und Tanz hatten, konnte ich mich nicht bewegen oder fühlte mich so unwohl dabei, wenn jemand anderes auch da war und zusah. Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper nicht zu mir gehörte... Bis zu dem Tag, an dem meine Kollegin Anna aus dem NVC-Training mich zu einem Biodanza-Workshop einlud, und ich fragte: "Was ist das? Sie sagte, sie könne es kaum erklären, aber sie wisse, dass eine Menge Glückshormone ausgeschüttet würden, wenn man eine Biodanza-session tanze. Ich dachte, oh, wenn es meine Stimmung hebt und wir etwas mit dem Körper machen, warum es nicht einmal ausprobieren? Also ging ich zu diesem Biodanza-Workshop in Augsburg, einer Stadt 80 km von München entfernt, wo ich wohne.

So fing alles an - im allerersten Moment, als ich die Anleitung und die Musik hörte, als ich anfing, mich mit meinem einzigartigen körperlichen Ausdruck zu bewegen, als mein Lächeln und meine Tränen hochkamen - ich wusste sofort, das ist das Beste für mich und genau das, was ich brauche... Ein paar Monate später meldete ich mich bereits für professionelle Ausbildungsprogramm für Biodanza-Lehrer an.


Dann begann eine tiefgreifende Transformationsreise...


3 Jahre später war meine chronische Depression verschwunden, ich bin wieder ganz in meinem Körper, ich fühle mich so lebendig und spüre so viel Liebe zum Leben und zur ganzen Menschheit. Ich habe den Sinn und die Freude am Leben wiedergefunden... Liebe, Leben und Lebendigkeit, das ist es, was Biodanza für mich bedeutet und was ich durch diese Jahre der Biodanza-Praxis zu leben und zu verkörpern begann...


Ich erlebte viele erweiterte Bewusstseinszustände, sozusagen mystische Vivencias (Spanisch, intensive menschliches Erlebnis von Lebendig sein im Hier und Jetzt), in denen ich mich als intimer Teil der Eins fühlte, so viel Schönheit, Fülle, Freude, Genuss und Liebe spürte... Ekstase und Intase... Liebe zum Leben, Liebe zur Menschheit und Liebe zu jedem kosmischen Geschöpf...


Mein ganzes Leben hat sich verändert, es ist für mich lebens- und liebenswert geworden, und ich habe mich auf ein bahnbrechendes Abenteuer eingelassen, um wiedergeboren zu werden und ein neues Leben zu erschaffen, was ich mit der Berufung meiner Seele und meinem Wesenskern leben möchte...


Diese "nicht umkehrbare" Transformation spiegelt sich auf meiner existenziellen Ebene wider: In der Zwischenzeit verließ ich die Unternehmenswelt, in der ich mehr als 20 Jahre lang gearbeitet hatte, studierte neben meiner Biodanza-tätigkeit die ganzheitliche Heilungswissenschaft, absolvierte ein fortgeschrittenes Diplom in Energietherapie und wurde Therapeutin und Heilerin. Seit anderthalb Jahren arbeite ich in meinem Heilungsstudio in München Südosten, biete sowohl online als auch offline Coaching & Heilungssession an. Im letzten Jahr bin ich auch Gene Keys Guide geworden, wo ich Menschen auf der Selbst-ermächtigungsreise begleite, ihre einzigartigen Gaben und Potenziale zu entdecken und zu entfalten.


Wenn ich auf meinem Heilungs-und Wachstumsweg zurück blicke, sicherlich hat die Energieheilungs- und Traumaarbeit, mit der ich mich parallel intensiv beschäftigt habe, mir sehr geholfen, die Schatten, Traumata und Wunden zu verarbeiten, die während dieser Transformationsreise hochgekommen sind und geheilt werden wollen. Doch je mehr ich mich in die ganzheitlichen Heilsysteme vertiefte, desto mehr erkannte ich die wunderbare Heilkraft von Biodanza, diesem menschlichen Integrationssystem. Ich war immer wieder erstaunt, wie viel angeborene Kraft, Mut und Ressourcen durch die Biodanza-Praxis geweckt und (wieder) verbunden werden kann, wie sehr es mir geholfen hat, meine Resilienz zu stärken und meine Selbstheilungskräfte zu fördern. Auch ist es für mich faszinierend zu erleben und zu bezeugen, wie viel früher verborgene Potentiale in mir auf meiner persönlichen Wachstumsreise zurück zur Ganzheit und Lebendigkeit durch Biodanza auf natürliche Weise entfaltet worden sind...


Von einer Karrierefrau zur Heilerin und Guide - Biodanza hat mein Leben komplett verändert… Eine Metamorphose, eine Verklärung, eine Wiedergeburt... Diese erstaunlichen Veränderungen in meinem Leben und in meinem Zellgedächtnis sind kaum zu beschreiben, aber vielleicht durch das folgende Foto und Gedicht von mir zu illustrieren:


Rebirth in freedom


Once, I was the panther behind the thousand bars. Once, I was the frozen within the iceberg. Once, I was split and broken. Once, I was lost and dead.


How could this be life?!

Oh wake up, the sleeping ones Oh get up, the motionless ones Oh speak up, the voiceless ones Oh dance up, the mystic eternal beings


A butterfly evolving out of the cocoon A drop becoming the entire ocean A spark lighting up the gloomy

The panther, breaking through the bars, becoming alive, reborn in freedom.


Oh life! We are free! Free to live, to love, to create, to connect


Oh life! We are free! Free to let go, to die – the imprints, the fears, the illusions…


Oh life! We are free! Free to learn, to discover, to embrace the mystery of life which is YOU.






Was ist Biodanza für Dich? Was hat Biodanza mit Dir gemacht? Ich bin neugierig auf Deine Erfahrung und freue mich auf Deine Kommentare und Teilen wenn Du magst :-)


Fortsetzung folgt. In der Weile, lasse uns tanzen und das Leben zelebrieren!





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  • AutorenbildIsabel

Aktualisiert: 28. Mai 2023




Pfingsten steht vor der Tür und ich dachte dabei an unseren Geist im Sinne unserer Gedankenwelt, in der sich Bilder wie Wolken am Himmel auftürmen. Ganze Drehbücher werden dabei geschrieben, einzelne Stellen wieder verworfen, umgeschrieben, neu gestaltet, Nebenschauplätze ausgeschmückt, ja es wird solange getüftelt, bis ein worst-case- oder ein himmlisches Szenario entstanden ist. Tornado oder strahlender Sonnenschein.

Wie heilig sind uns unsere Gedanken, unser Geist? Pflegen wir ihn? Gibt es einen Reisepass für einzelne Gedanken, ein Visum? Darf jeder Gedanke die Kontrolle deines inneren Beobachters passieren oder muss manch einer wieder umkehren?

Der Geist ist ein ununterbrochener Gedankenstrom, der nur schwer zu durchbrechen ist. Es ist seine Natur über die Vergangenheit zu sinnieren oder über die Zukunft zu brüten. Wie beim Autoverkehr rasen die Gedanken mal vorüber mal stecken sie im Stau. Selbst im Schlaf lassen sie uns nicht in Ruhe.

Nehmen wir einmal an, wir gehen spazieren und geben uns gedanklich den Befehl anzuhalten. Dann bleiben wir sofort stehen! Wenn wir in die Hände klatschen und Stopp sagen, hören wir auf damit! Und wie steht es um unseren ruhelosen Geist? Stoppt er, wenn wir Stopp sagen? Nein. Tut er nicht. Meiner zumindest nicht. Vielleicht ganz kurz, doch dann findet er ein Hintertürchen, um das Drehbuch weiterzuschreiben. Doch wir sollten lernen, unsere Gedanken zu kontrollieren. Wir müssen nicht nur unserem Körper, sondern auch unserem Geist genügend Möglichkeiten geben, sich auszuruhen und sich zu erholen. Denn schließlich wollen wir ja gesund und entspannt leben. Um dies zu erreichen müssen wir dranbleiben. Immer wieder uns beobachten, Stopp sagen, den Passierschein vorzeigen lassen. Vor allem aber uns ausrichten auf etwas Höheres, auf das, wo wir hinwollen: zu Frieden, zur Harmonie, zur Glückseligkeit, zum höchsten Wissen.


Mir hilft dabei zum einen, mich selber immer wieder an der Nase zu fassen, mich zu ertappen und zu korrigieren, gerne abends, wenn ich den Tag reflektiere. Auch durch Meditation bringe ich meine Gedanken unter Kontrolle und schule mich sozusagen darin, den An- und Ausknopf der Fernbedienung zu betätigen. Ja und dann ist da noch der Tanz des Lebens: Biodanza. Bei Biodanza geben wir dem Gedankenkino kaum eine Chance, und das entspannt. Bestenfalls lassen wir uns ganz auf den Moment ein, ist doch der Moment das einzige, was wir im Leben wirklich haben. Biodanza ist daher für mich auch eine Oase für meinen unruhigen Geist, denn hier kommt er zur Ruhe.


Was tust du, um dein Gedankenkarussell nicht Endlosschleifen kreisen zu lassen?


Liebe Grüße,

Isabel

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