Wie heilig ist uns unser Geist?
Aktualisiert: 28. Mai

Pfingsten steht vor der Tür und ich dachte dabei an unseren Geist im Sinne unserer Gedankenwelt, in der sich Bilder wie Wolken am Himmel auftürmen. Ganze Drehbücher werden dabei geschrieben, einzelne Stellen wieder verworfen, umgeschrieben, neu gestaltet, Nebenschauplätze ausgeschmückt, ja es wird solange getüftelt, bis ein worst-case- oder ein himmlisches Szenario entstanden ist. Tornado oder strahlender Sonnenschein.
Wie heilig sind uns unsere Gedanken, unser Geist? Pflegen wir ihn? Gibt es einen Reisepass für einzelne Gedanken, ein Visum? Darf jeder Gedanke die Kontrolle deines inneren Beobachters passieren oder muss manch einer wieder umkehren?
Der Geist ist ein ununterbrochener Gedankenstrom, der nur schwer zu durchbrechen ist. Es ist seine Natur über die Vergangenheit zu sinnieren oder über die Zukunft zu brüten. Wie beim Autoverkehr rasen die Gedanken mal vorüber mal stecken sie im Stau. Selbst im Schlaf lassen sie uns nicht in Ruhe.
Nehmen wir einmal an, wir gehen spazieren und geben uns gedanklich den Befehl anzuhalten. Dann bleiben wir sofort stehen! Wenn wir in die Hände klatschen und Stopp sagen, hören wir auf damit! Und wie steht es um unseren ruhelosen Geist? Stoppt er, wenn wir Stopp sagen? Nein. Tut er nicht. Meiner zumindest nicht. Vielleicht ganz kurz, doch dann findet er ein Hintertürchen, um das Drehbuch weiterzuschreiben. Doch wir sollten lernen, unsere Gedanken zu kontrollieren. Wir müssen nicht nur unserem Körper, sondern auch unserem Geist genügend Möglichkeiten geben, sich auszuruhen und sich zu erholen. Denn schließlich wollen wir ja gesund und entspannt leben. Um dies zu erreichen müssen wir dranbleiben. Immer wieder uns beobachten, Stopp sagen, den Passierschein vorzeigen lassen. Vor allem aber uns ausrichten auf etwas Höheres, auf das, wo wir hinwollen: zu Frieden, zur Harmonie, zur Glückseligkeit, zum höchsten Wissen.

Mir hilft dabei zum einen, mich selber immer wieder an der Nase zu fassen, mich zu ertappen und zu korrigieren, gerne abends, wenn ich den Tag reflektiere. Auch durch Meditation bringe ich meine Gedanken unter Kontrolle und schule mich sozusagen darin, den An- und Ausknopf der Fernbedienung zu betätigen. Ja und dann ist da noch der Tanz des Lebens: Biodanza. Bei Biodanza geben wir dem Gedankenkino kaum eine Chance, und das entspannt. Bestenfalls lassen wir uns ganz auf den Moment ein, ist doch der Moment das einzige, was wir im Leben wirklich haben. Biodanza ist daher für mich auch eine Oase für meinen unruhigen Geist, denn hier kommt er zur Ruhe.
Was tust du, um dein Gedankenkarussell nicht Endlosschleifen kreisen zu lassen?
Liebe Grüße,
Isabel